Das ist kein Beitrag über die „Homoehe“ (die ich im Übrigen als gesellschaftliches Menschenrecht ansehe) und kein Artikel über rotbalkige Zeichen flüchtiger Solidarität, die man hie und da in Onlineforen sieht. Wenn es die Ehe gleichgeschlechtlicher PartnerInnen schon gäbe, wäre die Feier mancher meiner Freunde vielleicht noch eine Spur ausgelassener abgelaufen als bei der anlässlich dem Fest zur „Eingetragenen Partnerschaft“.
Nein, es ist ein neuerlicher Gefühlsausbruch, den ich immer dann erfahre, wenn ich ein Buch des großen Schweizer Dichters Dürrenmatt aus dem Emmental, Kanton Bern, lese. Dieses Mal ist es „Justiz“. Es ist so intelligent, so überaus gesellschaftskritisch wie zeitlos und es hat genau das, was ich bei den Romanen die im Moment en vogue sind, fehlt: es strotzt vor hintergründigem Humor und allzeitgültiger Philosophie.
Schon als ich „Justiz“ das erste Mal las, ich besitze dieses alte Buch noch, habe ich mir zittrig unterstrichen (ich brachte lange keine horizontale Linie ohne Lineal zustande) was Dürrenmatt schreibt und für die meisten Staaten gilt: „….. dass wir nicht zahlreich sind, ist unser großer, dass sich unsere Rasse dank der Fremdarbeiter langsam verbessert, unser größter Vorzug …“ Und wenn er meint„.. wie überall in diesem Lande gibt es viele Lehrer …“, dann denkt er nicht verallgemeinernd und gleichmacherisch an die Pädagogen, sondern an jene Besserwisser, die mit erhobenen Zeigefinger allzeit wissend und warnend ihr Lehren kundtun, manchmal gefragt , doch mehr noch ungefragt.
Wie schön sind doch die Osterfeiertage wenn’s draußen stürmt und schneit.
Ich wünsche wunderschöne freie Tage, allerseits.